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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 08:13 Titel: Linke Alt-Taste beim 1200 will nicht |
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Ich habe mir gestern Abend Slam Tilt auf den 1200er gezogen und wollte es mal im Rahmen unseres Offline-Turniers anspielen, dabei habe ich dann aber festgestellt, dass die Alt-Taste nicht funktioniert.
Später habe ich dann versucht über die Tastatur einen Reset durchzuführen und siehe da: Geht auch nicht. Rechts funktionieren Amiga- und Alt-Taste aber.
Wie gehe ich da am besten vor? Sind das Schalter, die man einfach austauschen kann? _________________
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Dennis
Anmeldedatum: 26.10.2004 Beiträge: 16305
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 08:51 Titel: |
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Wenn nur eine Taste nicht funktioniert ist zumindest mit der Keyboard-Membran alles in Ordnung. Das läuft alles über eine Matrix und das nur eine einzelne Taste nicht will kann nicht passieren, dann laufen direkt ganze Tastenreihen nicht mehr.
Ist vermutlich nur Dreck.
Nimm doch die Tastatur auseinander und reinige die beiden betreffenden Kontaktflächen erstmal mit Isoproyl. Gibt es am einfachsten und schnellsten in der Apotheke, als Alkopads oder im der Flasche. Auf der Rückseite der Taste ist ein Stück schwarzes Leitgummi, das ebenfalls gründlich reinigen.
Schreib mal ob das gereicht hat. Falls nicht mach mal Bilder vom ausgebauten Tastenfuss (also Taste abziehen, der Fuss fällt dann unten raus). Ich habe hier noch jede Menge Tastenfüsse von einer geschlachteten 600er Tastatur, falls sie identisch sind kann ich dir welche davon zuschicken.
Edit: KONTAKT 413 bei reichelt - 99,9%iges Isopropyl. Ich bevorzuge Alkopads aus der Apotheke, weil sie leichter anzuwenden sind. Ist nur leider in der Regel destilliertes Wasser drinn, also muss man die Stelle erst ein wenig trocknen lassen, damit es keinen Kurzen gibt.
Edit2: Dämpfe von hochreinem Alkohol können betäubend wirken, also gut lüften. Bei den Alkopads besteht die Gefahr nicht.
Edit3: Und der frühe Morgen - destilliertes Wasser selbst erzeugt natürlich keine Kurzschlüsse. Erst durch mögliche Verunreinigungen wird es leitend. _________________ Überlebender des 2024er 4-Tage Banns. |
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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 09:16 Titel: |
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Vielen Dank, ich schaue entweder heute Abend oder morgen rein und dann melde ich mich nochmal.
Betäubend ist gut! Ne, ich lüfte gut. Isopropyl habe ich noch da. Ich hatte mir bei Amazon einen Liter von dem Zeug besorgt und dann innerhalb von einem Jahr fast 3/4 davon verbraten, weil ich so viel Zeugs gereinigt habe. _________________
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Dennis
Anmeldedatum: 26.10.2004 Beiträge: 16305
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 09:20 Titel: |
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Isopropyl ist das beste Mittel um Retrohardware zu reinigen, grade für Klebereste und Verunreinigungen ist es sehr gut geeignet. Andere Mittel greifen schlimmstenfalls sogar das Plastik an (grade mit Verdünnern drinn).
Edit: Man kann es sogar über eine Platine kippen, zusammen mit einer Bürste kriegt man die wieder blitzblank sauber. Als Alternative zum Geschirrspüler.
Isopropyl verdampft schnell, also hinterlässt es auch keine Feuchtigkeit auf der Platine. _________________ Überlebender des 2024er 4-Tage Banns.
Zuletzt bearbeitet von Dennis am Mi, 13.12.2017 09:25, insgesamt einmal bearbeitet |
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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 09:24 Titel: |
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Die Erfahrung musste ich vor Jahren machen, als ich meinte mit Mutters Nagellackentferner Plastikteile reinigen zu können. Beim ersten Versuch habe ich so intensiv mit dem nassen Wattepad gerieben, dass das Pad hinterher die Farbe vom Kunststoff angenommen hat und die Oberfläche des Kunststoffs an der Stelle ganz weich wurde. _________________
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Dennis
Anmeldedatum: 26.10.2004 Beiträge: 16305
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 09:27 Titel: |
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Anfang der 90er habe ich mal eine Amiga-Maus im Waschbecken gereinigt und zum trocknen liegen gelassen. Blöderweise kam zwischenzeitlich meine Schwester ins Bad und hat sich über dem selben Waschbecken die Nägel mit Nagellackentferner gereinigt. Als ich zurückkehrte um die Maus zu holen hatte die sich schon zur Hälfte aufgelöst.
Edit: Wattepads nehme ich für die Reinigung nicht gerne, das Zeug zerfusselt nämlich rasch und dann hat man überall Wattefusseln auf der Hardware. Grade auf Platinen ist es extrem.
Edit2: Baumwolllappen sind mir da eindeutig lieber. Zum Glück kann ich die immer kostenlos aus den Beständen meines Vaters mitgehen lassen. _________________ Überlebender des 2024er 4-Tage Banns. |
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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 21:39 Titel: |
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So, ich habe jetzt die 27 Schrauben an der Tastatur entfernt und den Staub entfernt. Außerdem habe ich die Folie und die Füße jeder einzelnen Taste mit Isopropyl gereinigt. Das Ergebnis ist jetzt leider immer noch das gleiche.
Aber interessant mal rein zu schauen, ich hatte mir das ganz anders vorgestellt.
Wie kriege ich denn so eine Taste am besten heile abgezogen? Ich habe schon recht fest gezogen, aber da tut sich nix, es hat nur einmal leicht geknackt und ich hoffe es war nicht das, was ich denke, dass es das war.
Ich habe dann aber den ganzen "Tastenblock" auf der Folie etwas verschoben und dann erst mit der anscheinend nicht funktionierenden linken Alt- und dann mit der linken Amiga-Taste einen anderen Kontakt gedrückt und das funktioniert. Also diese Gummifüße lösen wo anders einen Kontakt aus, nicht aber an der besagten Stelle.
EDIT: Ich habe aber zu Anfang einen Reset über die Tastatur ausführen können, also vor längerer Zeit schon. Ich meine nur, dass es auch da schon etwas "träge" gewirkt hat bzw. manchmal musste ich die Tasten länger gedrückt lassen, damit ein Reset ausgeführt wurde. _________________
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Dennis
Anmeldedatum: 26.10.2004 Beiträge: 16305
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 21:46 Titel: |
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Kannst ja mal Graphit auf die Kontaktflächen packen (z.B. mit einem Bleistift). Geht es wirklich nicht mit einem anderen Tastenfuss?
Zum Abziehen nehme ich ein flaches Messer, das unter eine Seite der Taste schieben und vorsichtig hebeln, die Taste kommt dann schnell raus. Aber obacht, dank der Feder kann sie samt selbiger fliegen gehen. _________________ Überlebender des 2024er 4-Tage Banns. |
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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 22:30 Titel: |
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OK, ich habe zwei Tasten abbekommen. Die linke Alt-Taste war wohl früher schon mal ab, die saß tatsächlich gar nicht fest. Da steckt auch eine Art Zahnstocher-Stück im Fuß. Ich lade gleich Fotos hoch und hänge sie hier an.
Ich kann tatsächlich mit den Füßen der nicht funktionierenden Tasten andere Tasten betätigen, aber umgekehrt geht es nicht.
Ich habe ein Stück Lötzinn über die beiden kontakte der linken Amiga-Taste gelegt, also auf die Membran, und dann etwas doller gedrückt. Mit dem Tasten-Fuß habe ich dann die Cursortasten betätigt und der Mauszeiger hat sich über den Bildschirm bewegt. Das gleiche funktioniert leider nicht mit der linken Alt-Taste, wenn ich sie quasi gedrückt halte und dann einen Buchstaben drücke. Bei der rechten Alt-Taste kommt in Kombination mit dem A ein æ bei raus, nicht aber mit der linken Alt-Taste.
Graphit/Bleistift haben leider auch nicht geholfen.
EDIT:
Könnte es irgendwie mit dem Austausch der Kondensatoren zusammenhängen? Vielleicht habe ich irgendwo was falsch gemacht? C324 war ja ein Tantal-Kondensator, an der Stelle ist jetzt aber ein Radial-Kondensator. Wobei ist der nicht für Audio zuständig?
Ein Mysterium habe ich zufällig festgestellt ...
Drücke ich Ctrl + L-Amiga + R-Amiga 10 bis gefühlt 50 mal, dann passiert nix! Toll was? Aber aufgepasst ...
Drücke und halte ich die Tasten, dann passiert nämlich auch ... äh nix. Dolle Sache! Und ...
Ich kann leicht und doll drücken, das äh ... bringt auch alles nix.
ABER: Halte ich die drei Tasten zusammen fest und drücke dann eine völlig andere Taste – A, P, H, Ö, Cursor-Taste, ... – dann kommt der Reset nach ein bis zwei Sekunden.
WTF?! _________________
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Salator
Anmeldedatum: 26.02.2012 Beiträge: 361 Wohnort: Saalfeld
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Verfasst am: Mi, 13.12.2017 23:47 Titel: |
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Also wenn die Tastaturfolie genauso aufgebaut ist wie beim 500er kann da durchaus eine Leiterbahn kaputt sein. Die geht da nämlich fieserweise direkt unter einem Abstandshalter durch und kann sich dort durchscheuern. Gewissheit schafft da nur durchklingeln. Und wenn das die Ursache ist, ich hab meine Folie mit Silberleitlack repariert. _________________ meine Mitbewohner: 2x A500, A600, 2x C1084S, ext. Gotek FloppyEmulator, Micromys V4, SNES-Gamepads |
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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: Do, 14.12.2017 07:59 Titel: |
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Die linke Amiga-Taste scheint ja noch zu gehen, aber eben nur, wenn ich ein Stück Lötzinn etwas kräftiger drauf drücke. Deshalb gehe ich erstmal "nur" von einem Kontaktproblem aus. Wobei ich mich frage wieso der Reset über die Tastatur nur geht, wenn ich neben den drei Tasten noch eine vierte drücke.
Ich muss mal heute Abend schauen ob ich im Aminet ein Tool finde, dass mir anzeigt welche Taste am Keyboard gedrückt wird. Das gibts bestimmt. Dann könnte ich schon mal feststelle ob überhaupt irgendwas passiert, wenn ich da an der Folie rumfummel. _________________
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Dennis
Anmeldedatum: 26.10.2004 Beiträge: 16305
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Verfasst am: Do, 14.12.2017 10:28 Titel: |
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Die Taste wurde schomal geklebt, vielleicht hängt das mit dem Problem zusammen.
http://www.a1k.org/forum/showthread.php?t=52192&highlight=keyboard+test
Flathamster hat ein kleines Testprogramm geschrieben. Die ADF schreibst du auf Diskette zurück und kannst dann davon booten.
Ich denke auch das es ein Kontaktproblem ist. Eventuell verursacht durch die Reparaturversuche an der Taste.
Kannst du mal eine Aufnahme der betreffenden Kontakte machen? Müsste aber scharf und gut ausgeleuchtet sein, sonst erkennt man nicht genug. Und zieh mal das Leitgummi vom geflickten Tastenfuss ab und zeig die Unterseite.
Du könntest auch versuchen das Leitgummi einer anderen Taste unter diesen Fuss zu setzen, eventuell geht es dann ja wieder.
Edit: http://aminet.net/search?query=keys+please
Für die Workbench. _________________ Überlebender des 2024er 4-Tage Banns. |
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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: Do, 14.12.2017 18:37 Titel: |
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Klasse, vielen Dank für die Links!
Ich werde das am Wochenende am Tage fotografieren. Ich kriege das gerade nicht vernünftig ausgeleuchtet mit meinen Lampen. Blendet andauernd oder ist zu dunkel. _________________
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dexter
Anmeldedatum: 28.10.2004 Beiträge: 10984 Wohnort: Oldenburg ____________ Ministerium für außergewöhnlichen, intergalaktischen Nonsens
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Verfasst am: So, 17.12.2017 20:46 Titel: |
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Ich habe in meiner Verzweiflung jetzt nochmal mit dem Bleistift etwas Graphit aufgetragen, das brachte aber nichts. Dann habe ich das mit dem Radiergummi wegradiert. Jetzt frage ich mich ob das so schlau war. Die vier Pads wirken jetzt glatter als vorher.
EDIT:
Das kleine Tool von FlatHamster ist super. Also immerhin habe ich damit herausgefunden, dass wenn ich die linke Amiga-Taste drücke und halte, ich dann einen Tastendruck irgendwann auslöse. Dauert etwas mehr als eine Sekunde. Somit ist meine Theorie mit der zusätzlichen Taste, die dann einen Reset ausführt, nur grober Unfug.
Das klappt bei der linken Alt-Taste aber leider gar nicht.
Sollte ich es mal mit Silberleitlack versuchen, wie Salator das vorgeschlagen hat? Ich habe irgendwie Angst es zu verschlimmbessern. _________________
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Salator
Anmeldedatum: 26.02.2012 Beiträge: 361 Wohnort: Saalfeld
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Verfasst am: Mo, 18.12.2017 00:42 Titel: |
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Der Silberleitlack soll *nicht* auf die Pads, sondern nur wenn du eine Unterbrechung der Leiterbahn hast diese damit flicken.
Um eine Unterbrechung zu finden verfolge die Leiterbahn erstmal nach Sicht. Die müsste irgendwann oben bei der kleinen Platine mit dem Controllerchip rauskommen. Dann nimmste dein Messgerät auf Durchgangsprüfung, eine Spitze aufs Pad und die andere an das gefundene Ende. Es sollte Durchgang sein und kein (messbarer) Widerstand.
Woran das verzögerte Ansprechen der Taste liegen könnte weiß ich aber auch nicht. Bin ja auch nur Gelegenheits-Löter. _________________ meine Mitbewohner: 2x A500, A600, 2x C1084S, ext. Gotek FloppyEmulator, Micromys V4, SNES-Gamepads |
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